IPDET im Wandel: Aufbruch und globale Expansion

2025 markiert einen neuen Entwicklungsschritt für das weltweit anerkannte Weiterbildungsprogramm IPDET (International Program for Development Evaluation Training): Nach sieben Jahren erfolgreicher Leitung übergibt Dr. Stefanie Krapp das Programm an Dr. Candice Morkel. Damit beginnt die nächste Etappe einer bereits starken Erfolgsgeschichte – getragen von einer klaren strategischen Neuausrichtung und dem Ziel, IPDET als Teil der Global Evaluation Initiative (GEI) weiter zu regionalisieren und international zu verankern.

Beitrag: Neslihan Steiner, 2025


Von Bern in die Welt

Als Stefanie Krapp 2018 die Programmleitung übernahm, war IPDET gerade von Ottawa nach Bern gezogen. Der Start hätte fordernder kaum sein können – und war gleichzeitig der Anfang einer beispiellosen Entwicklung. In kürzester Zeit stellte das Team unter ihrer Leitung das erste Vor-Ort-Programm in der Schweiz auf die Beine. Was folgte, war ein kontinuierlicher Ausbau: inhaltlich, strukturell und international.
Der überarbeitete Grundlagenkurs, neue Gruppenformate, ein mehrköpfiges Dozierendenteam – all das prägte IPDET früh in Bern. Als die Covid-Pandemie 2020 alles auf den Kopf stellte, bewies das Team erneut seine Wandlungsfähigkeit. Innerhalb weniger Wochen entstand ein vollwertiges Online-Programm samt eigens entwickelter Lernplattform. Der weltweit erste Evaluations-Hackathon setzte ein Zeichen: IPDET bleibt auch in der Krise innovativ, praxisnah und vernetzt.

In den Jahren danach folgten Community-Building-Initiativen, Outreach-Formate für Parlamentarier:innen, massgeschneiderte Inhouse-Schulungen und hybride Angebote. Mit dem Comeback des Vor-Ort-Programms 2022 und seiner Weiterentwicklung kehrte nicht nur das internationale Publikum nach Bern zurück – IPDET erreichte ein neues Niveau. «In den sieben Jahren, in denen ich Head of Program war, haben wir IPDET nicht nur weiterentwickelt, sondern gemeinsam mit der internationalen Community gestaltet», sagt Stefanie Krapp. Was sie persönlich mitnimmt, reicht weit über Fachliches hinaus: 

Es war eine spannende, herausfordernde und zutiefst bereichernde Reise.

Ich habe gelernt, wie entscheidend kulturelle Sensibilität für globale Zusammenarbeit ist. Und ich durfte so viele inspirierende Menschen kennenlernen, die sich mit Herzblut für eine bessere Welt einsetzen – das prägt mich bis heute.

Neue Leitung, klare Vision

Mit Dr. Candice Morkel übernimmt eine langjährige IPDET-Dozentin die Programmleitung, die das Programm bestens kennt und international breit vernetzt ist. Dieser Wechsel markiert keinen Bruch, sondern eine Weiterentwicklung im Zeichen der strategischen Stärkung von IPDET 3.0. Als Teil der strategischen Weiterentwicklung von GEI verfolgt sie das Ziel, das erfolgreiche Modell von IPDET gezielt in neue Kontexte zu übertragen – ohne dabei den Charakter des Programms zu verlieren.
«Mich inspiriert die doppelte Aufgabe: IPDET als Premium-Programm weltweit zu verankern – und gleichzeitig offen für Neues zu bleiben», sagt Candice Morkel. «Dazu gehören neue Formate, regionale Ausrichtungen, Inhalte, die auf aktuelle Herausforderungen reagieren – und ein nachhaltiges Geschäftsmodell, das diese Entwicklung langfristig trägt.»

Wir leben in einer Zeit grosser Krisen. Es ist entscheidend, dass wir weltweit die Fähigkeit stärken, evidenzbasiert zu handeln.

IPDET 3.0: Global denken, lokal verankern

Schon 2025 startet IPDET zwei neue regionale Trainingsprogramme – in Kenia und Marokko. In Zusammenarbeit mit bewährten Partnern wie CLEAR-AA und ENAP bringt IPDET sein bewährtes Kursmodell gezielt in Regionen, in denen der Bedarf besonders gross ist. «Wir nehmen das Lernerlebnis aus Bern mit – und passen es kontextgerecht an», so die neue Head of Program. Die beiden Pilotprojekte sollen der Auftakt für weitere internationale Kooperationen sein.

Verankerung an der ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Bern – mit globaler Ausstrahlung

Für Candice Morkel ist klar: IPDET passt zur ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Bern – und ganz besonders zum Lifelong Learning Center (LLC). «Die ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Bern versteht Lernen als dynamischen, lebenslangen Prozess – das deckt sich vollständig mit unserer Vision.» Das LLC bringt seine Expertise in Didaktik, Programmkonzeption und Weiterbildungsinnovation direkt in IPDET ein.
Mit der Global Evaluation Initiative (GEI) an der Seite ist IPDET zudem Teil eines starken internationalen Netzwerks. «Diese Partnerschaft erlaubt uns, Bedarfe aus der globalen Evaluationscommunity schnell aufzugreifen – und wirksam darauf zu reagieren.»
Gerade in Zeiten globaler Krisen sieht Candice Morkel Weiterbildung als strategisches Instrument: «Entscheidungsträger:innen brauchen belastbare Evidenz. Evaluation hilft, die richtigen Fragen zu stellen – und bessere Antworten zu finden. Wir müssen die Fähigkeiten stärken, genau das zu tun.»

IPDET vor Ort in Bern – Herzstück und Höhepunkt 

Trotz Regionalisierung bleibt Bern das Zentrum: «Die ikonische Durchführung in Bern bleibt unser Premiumangebot für Grundlagen der Entwicklungsevaluation – daran rütteln wir nicht», betont Candice Morkel.
Vom 7. bis 18. Juli 2025 findet das nächste IPDET vor-Ort-Programm in Bern statt – ein intensiver Einstieg in die Praxis der Entwicklungsevaluation. Der einwöchige Core Course kombiniert Theorie, Fallstudien und Peer-Learning. Geleitet wird er unter anderem von Candice Morkel, Claudia Maldonado und Matodzi Amisi.
In der zweiten Woche wählen die Teilnehmenden aus fünf spezialisierten Workshops:

  • Quantitative Impact Evaluation (Claudia Maldonado)
  • Communication Strategies (Ann-Murray Brown)
  • Evaluation of Climate Change and Development (Martin Noltze & Kevin Moull)
  • The Science and Art of Evaluation Design (Estelle Raimondo & Santiago Tellez)
  • AI as a Working Companion (Silva Ferretti)

Ob zur Vertiefung bestehender Kompetenzen oder zur Spezialisierung: Die Workshops decken unterschiedliche Lernniveaus ab. Die Anmeldung ist bis 13. Juni 2025 möglich.

Weitere Infos und Anmeldung