±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð

Hochschulstrasse 4

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Mit dem Geld für die alte Hochschule, die dem neuen Casino weichen musste, erfüllten sich Kanton und ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù 1903 einen alten Traum: ein neues ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð, hoch über der Stadt. Trotz Sparzwang gelang das Kunststück, einen Bildungstempel zu realisieren, der den Namen noch heute wohl verdient.
Der Bedeutung der Aufgabe bewusst, veranstalteten Kanton und ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù 1898 für das neue ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð einen Wettbewerb. Mit dem Bau wurde der Auszug der ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù in die Quartiere ( und ), der in den 1870er Jahren begonnen hatte, nun auch noch auf repräsentativer Ebene besiegelt

±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð mit Schanzenpromenade um 1903

Das 1903 fertig gestellte ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð bildete mit der in jener Zeit angelegten Schanzenpromenade und dem Hallerdenkmal eine eindrückliche Gesamtanlage. Mit dem Bau von Bahnhof und Parkterrasse 1958-67 musste diese Promenade weichen. 

Seit 1982 ist der Bau vom Berner Architekturbüro AAP einer schrittweisen Sanierung unterzogen worden: Aula (Empore), Fassaden und Dachhaut bis 1985,  1986, Dachausbau und Umbau des Fechtbodens zum Kuppelsaal 1991, Erdbebensicherung, weiterer Dachausbau und diverse Innenumbauten 2002.

Aula und Kuppeldach


Für den Projektwettbewerb zum neuen ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð tat sich der Berner Architekt Alfred Hodler mit dem jungen Schaffhauser Eduard Joos zusammen, dessen Talent er offenbar früh erkannt hatte. Beide hatten an der École des Beaux-Arts in Paris studiert. Unter den Wettbewerbseingaben ragte ihr Projekt nach Auffassung der Jury u. a. städtebaulich hervor. Die Anlage mit mehreren Pavillons bot eine elegante Lösung zur Überbrückung der Gelenkstelle zwischen dem damals schon bestehenden Verwaltungsgebäude der Jura-Simplon-Bahn und dem alten ; Bauten, deren Stellung ihrerseits von der Schanze Hohliebe der barocken Stadtbefestigung determiniert war. Gegenüber dem Wettbewerbsprojekt wurden auf Wunsch der Bauherrschaft die Kuppeln, traditionelle Hoheitszeichen der Architektur, erhöht. Die damit beabsichtigte Fernwirkung ist seit dem Bahnhofneubau leider ziemlich eingeschränkt.

 

Plan Schanzenpromenade


Ähnlich wie bereits beim  (dessen Architekt, Kantonsbaumeister Stempkowski sass in der Jury...) wählten Hodler & Joos einen hofseitigen Erschliessungstyp, der einen grossen Vorraum ermöglichte bzw. bedingte. Zuerst über mehrere kaskadenartig angeordnete Ebenen, danach durch das Prunktreppenhaus, durchschreiten die BesucherInnen eine Inszenierung, die unter dem mit Allegorien der ¹ó²¹°ì³Ü±ô³Ùä³Ù±ð²Ô bemalten Gewölbe schliesslich im wichtigsten Raum des Gebäudes, der Aula, gipfelt. Ob sich die Architekten für das Treppenhaus vom barocken Palazzo dell' Università in Genua inspirieren liessen? Über mögliche Vorbilder lässt sich ebenso streiten wie über Stilzugehörigkeit. Was wir heute als Beaux-Arts, Historismus, Fin-de-Siècle oder Eklektizismus umschreiben würden, galt Hodler & Joos' Zeitgenossen als (palladianistische) Renaissance - gewiss jene Epoche, an die sich mit einer humanistischen Idealen verpflichteten Schule glaubwürdig anknüpfen lässt.

 

Eingangshalle und Treppenhaus

Nebst den gelungenen repräsentativen Teilen verdient das ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð als Beispiel, wie man ein rigides Budget umsetzt, besonderen Respekt. Wer würde schon am schrittweisen Übergang von der Sandsteinfront zur verputzten Hoffassade oder an den schmucklosen Industriedecken und Zementböden der Seitenflügel Anstoss nehmen?

Literatur:

Das neue ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ùsgebäude auf der Grossen Schanze in Bern, entworfen und ausgeführt von den Architekten A. Hodler und E. Joos in Bern, Bern (Buchdruckerei Gustav Grunau) 1908

Hochbauamt des Kantons Bern (Hrsg.), ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Bern, ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð: Sanierung 1982-1985, Bern 1986

Barbara Wyss-Iseli, Hochbauamt des Kantons Bern, ±«²Ô¾±±¹±ð°ù²õ¾±³Ùä³Ù Bern, ±á²¹³Ü±è³Ù²µ±ð²úä³Ü»å±ð, Umstrukturierung und Erdbebensicherungsmassnamen (...) Bern 2002